Schulnoten objektiv vergeben

Gerechte Beurteilung als große Herausforderung

Bilder im Kopf zerstören schnell Objektivität
Vier zentrale Biases führen zu einer verzerrten Wahrnehmung
Drei Ansatzpunkte für gerechtere Beurteilungen
Alle Anwendungen im Beruf

In einem De-Biasing Workshop brachte eine Lehrerin das Dilemma auf, objektive Schulnoten zu vergeben. Insbesondere bei Schularbeiten (Klausuren) ertappte sie sich immer wieder dabei bestimmte Bilder im Kopf zu haben, wenn sie die Arbeiten der jeweiligen Personen bewertete. In ihrer Wahrnehmung verzerrte dies ihre finale Benotung, insbesondere falls sie wenig Zeit hatte ihre Meinung zu bilden. Ist dies nur eine anekdotische Erinnerung einer „schlechten“ Lehrerin? Nein, es spielen tatsächlich Biases hinein. Daniel Kahneman berichtet in „Thinking – fast and slow“ ebenfalls über diese Erfahrung, die ihn in der Benotung tendenziell und subjektiv werden ließ.

Das von der Lehrerin beschriebene Dilemma beschränkt sich nicht nur auf Schulen – auch in anderen Bereichen der Weiterbildung (z.B. an Universitäten) stellt sich diese Frage bzw. ganz generell, wenn die Leistung von Menschen in bestimmte Kategorien eingeordnet wird. Wie lief etwas das letzte Gespräch zur Leistungsbeurteilung im Unternehmen ab – waren beide Seiten davon überzeugt, dass es objektiv und fair war?

Bei Beurteilungen „menschelt“ es und wir werden häufiger durch unsere schnellen Bilder im Kopf in unserer Urteilsfähigkeit eingeschränkt. Was können wir tun, um mehr Objektivität in diese wichtige Thematik zu kommen? 

Mehr Objektivität bei Schulnoten erreichen

Zu enge Perspektiven bei einem wichtigen Thema

Schulnoten haben weitreichende Wirkungen, sie können für die nächsten Ausbildungsschritte Türen öffnen oder auch schließen. Die Beurteilung sollte daher möglichst neutral sein. Standards zur Notengebung sind eine Möglichkeit, aber offensichtlich wirken weitere – unbewusste – Faktoren hinein. Schulnoten – egal wie man zu ihnen steht – sind in weiten Bereichen der Aus- und Weiterbildung weit verbreitet. Das Ziel dabei ist die Leistung einer Person möglichst objektiv und neutral zu bewerten.

Praktisch können wir immer wieder beobachten, dass sich die Noten einer bestimmten Person clustern. Es gibt daher wenig Streuung in der Benotung – die „sehr gute“ Schülerin bewegt sich im oberen Bereich, die „weniger gute“ kämpft in den meisten Fächern damit die Klasse zu halten.

Faktoren wie Talent, Intelligenz oder Einsatz spielen eine Rolle – aber ist es wahrscheinlich, dass es so wenige „Ausreißer“ bei den Schulnoten gibt?

 

Was uns hindert objektiv zu beurteilen – insbesondere bei Schulnoten

Es ist nicht angebracht Lehrer:innen zu unterstellen sie würden vorsätzlich bevorzugen oder benachteiligen. Die Lehrerin, die das Beispiel brachte, hat etwa sehr hohe Ansprüche objektiv und gerecht vorzugehen und die Talente ihrer Schüler:innen zu fördern. In der Praxis gibt es für die Beurteilung von Arbeiten häufig wenig Zeit. Der Stapel muss rasch durchgearbeitet werden, innerhalb weniger Minuten werden die vorliegenden Kriterien angewendet und eine Note vergeben. Dann steht die nächste Arbeit an. Der Prozess wird oft als sehr stressig und intensiv empfunden.

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Relevante Biases in der Beurteilung

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Objektivität in der Benotung praktisch verbessern – De-Biasing-Ansätze

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Mehr Objektivität bei Schulnoten: Zusammenfassung & Anregungen

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