Beobachtungen in der Praxis
Es gibt Studien, dass die obersten Führungskräfte im Schnitt deutlich größer gewachsen sind als der Durchschnitt der Bevölkerung. Warum? Führungseigenschaften stehen wohl nicht in kausalem Zusammenhang mit der Körpergröße. Nichtsdestotrotz arbeiten hier starke Bilder im Kopf. Helden, Kämpfer, starke Männer, ob beispielsweise in Film und Fernsehen oder beim Militär: Die Körpergröße suggeriert Sicherheit, Stärke und Souveränität – unabhängig davon, ob die jeweilige Person tatsächlich über diese Persönlichkeitsmerkmale verfügt. Der durchschnittliche CEO von Unternehmen ist ein groß gewachsener Mann. Eine entsprechende Körpergröße wird nach wie vor mit Kompetenz und Erfolg verbunden.
Kleine Männer haben es bei der Vergabe von Spitzenjobs deutlich schwerer, auch hier gibt es Bilder im Kopf. Das Bild des „Napoleons”. Eine kleine Körpergröße wird in der Praxis mit einem herrschsüchtigen und schwierigen Charakter verbunden. Bilder im Kopf suggerieren, dass aufgrund der kleineren Körperstatur die charakterlichen Eigenschaften wie beispielsweise Schreien und ein hitziges Temperament überwiegen müssen. Bei Frauen herrscht ein anderes Bild im Kopf. Schöne Frauen werden oftmals als weniger kompetent erachtet. Es gibt nach wie vor Vorbehalte, sie für Spitzenjobs heranzuziehen. Darüber hinaus gibt es bei jüngeren Frauen den Vorbehalt, dass sie rasch heiraten und Kinder bekommen möchten und daher für den Spitzenjob nicht geeignet sind.
Während der große, gutaussehende Mann den Job bekommt, sieht es hier für die Frau mit ähnlichen Eigenschaften eher schlechter aus.